Jannis Nacke und Max Aberman, die Prozessexperten von ENERVIE, haben aus einem Studentenjob beim Energieversorger ein abteilungsübergreifendes Digitalisierungsprojekt gemacht.
Mit Unterstützung des ENERVIE CEO Erik Höhne sind Nacke und Aberman derzeit dabei, Process Mining im gesamten Betrieb des Energieversorgers zu implementieren.
Das Duo hat sein Studium an der Fachhochschule Südwestfalen abgeschlossen. Aberman absolviert dort zurzeit seinen Masterstudiengang und Nacke studiert an der Frankfurt Business School. Beide haben bereits Arbeiten zum Thema Process Mining veröffentlicht.
Siehe auch: ENERVIE treibt Transformation, Digitalisierung und Prozessexzellenz voran
Gemeinsam haben Aberman und Nacke die „akademische Pipeline“ von ENERVIE weiter ausgebaut und Studenten eingestellt, um Celonis Process Mining zu implementieren, zu forschen und wissenschaftliche Artikel zum Thema zu veröffentlichen. In den letzten zweieinhalb Jahren haben Studenten, die bei ENERVIE arbeiten, vier Bachelorarbeiten geschrieben, drei Masterarbeiten und eine weitere Bachelorarbeit werden 2023 veröffentlicht. Nacke und Aberman, die mit der Academic Alliance von Celonis zusammenarbeiten, sind bereits dabei, die Studenten für 2024 zu rekrutieren.
Wir haben uns mit Nacke und Aberman zusammengesetzt, um über ihre Erfahrungen zu sprechen und ihre Tipps zur erfolgreichen Skalierung zu hören.
Jeder Nutzer und jede Abteilung eines Unternehmens ist anders.
Laut Nacke gibt es nicht nur einen Ansatz für die Skalierung von Process Mining, aber ein gemeinsamer Nenner ist, dass der Nutzen klar erkennbar sein muss.
„Wir sind zwar junge Fachkräfte im Tech-Bereich, aber man darf nicht vergessen, dass wir in einer Branche arbeiten, die in der Regel einen sehr konservativen Ansatz verfolgt. Das hatten wir vom ersten Moment an im Hinterkopf. Wir versuchen, unsere Nutzer nicht mit den Funktionen von Celonis zu überfordern. Celonis ist eine sehr leistungsfähige Technologie. Deshlab muss man die Einstiegshürden für alle Abteilungen sehr niedrig halten, um sie für die Nutzung von Celonis zu gewinnen. Dafür geben wir ihnen am Anfang sehr leicht verständliche Analysen.“
Aberman fügte hinzu: „Wir konzentrieren uns auf ihre größten Probleme. Nicht nur die einfachen Fälle, sondern die, die am meisten bewirken“.
Schnelle Wertschöpfung
Nacke sagte, es sei sinnvoll, möglichst schnell Werte zu schaffen und dann die Nutzung zu erweitern. Aberman sagte, dass es hilft, nach den ersten Erfolgen den Reifegrad gezielt voranzutreiben.
„Wir fragen: „Wie wäre es mit einer Automatisierung hier? Eine andere Abteilung hat eine E-Mail-Automatisierung durchgeführt, die ihnen wirklich hilft.‘ Dann sagen sie: ‚Oh, das ist cool. Wir können das hier und hier verwenden.‘ Dann implementieren wir es. Wir versuchen, Modelle wiederzuverwenden, die sich in anderen Abteilungen bewährt haben.“
Nacke sagte auch, dass Wertschöpfung mehr ist als nur gewinnorientierte KPIs.
„Manchmal ist es viel besser, Probleme innerhalb einer Abteilung zu reduzieren, als sich nur auf die Wertschöpfung zu konzentrieren. Es muss eine Kombination aus beidem sein.”
Priorisierung von Process-Mining-Projekten.
Nacke und Aberman sagten, dass die Priorisierung von Projekten sowohl Wertschöpfung als auch „Pain Points“ der Unternehmenskultur berücksichtigt.
Nacke sagte: „Wir suchen nach Massenprozessen, in denen wir viele Datenverkehr haben und in denen viel schief gehen kann. Andererseits müssen wir auch darauf achten, dass die Abteilungen bereit sind, ein Projekt zu starten“.
Aberman sagte, dass die Unterstützung durch die Führungsebene auch die Priorisierung erleichtert.
„Wenn es wirklich wichtig ist, bei einem neuen Prozess und einer neuen Abteilung den Fuß in die Tür zu bekommen, ist das eine Entscheidung des Topmanagements. Wenn ein wichtiger Interessenvertreter im Unternehmen sagt: ‚Wir müssen diesen Prozess einführen, er ist für das gesamte Unternehmen äußerst wichtig.‘ Dann sagt niemand Nein.”
Prozessübergreifend skalieren
Aberman sagte, dass eine zentrale Expertengruppe vor allem deshalb gebildet wurde, weil es schwierig ist, jeder Abteilung Aufmerksamkeit zu schenken. Sobald es eine Struktur gibt, versuchen Aberman und Nacke, eine Graswurzelbewegung zu fördern.
Aberman sagte:
„Man will die Leute für die Technologie begeistern, die ihre Probleme löst, und sie dazu bringen, ihren Kollegen davon zu erzählen. Auf diese Weise ist es viel einfacher, Veränderungen voranzutreiben.“
Nacke sagte, dass es schnell geht, ein Minimum Viable Product oder ein Proof of Concept zu entwickeln und dann zu skalieren, um Werte zu finden.
„Man muss schnell skalieren, um schnell Werte freizusetzen“, sagte Nacke. „„Aber ab einem bestimmten Punkt muss man auf den qualitativen Teil der Analyse zurückkommen, um ein vollständiges Bild zu erhalten.“
Den Reifegrad steigern
Nacke sagte, ENERVIE entwickle sich dahingehend weiter, mehr Execution Apps einzusetzen und Prozesse ganzheitlich zu betrachten. Diesen Ansatz wähle man nicht von Anfang an, weil er schnell überfordernd wirken könne.
Für die Zukunft steht eine ganzheitliche Betrachtung der kontinuierlichen Prozessverbesserung auf dem Programm. Aberman sagte:
„Wenn wir verschiedene Abteilungen gleichzeitig betrachten, sehen wir, dass die eine von der anderen abhängig ist. Wir gehen davon aus, dass es mit Process Sphere viel einfacher sein wird, diese Prozesse, die eine Kombination aus verschiedenen Abteilungen sind, zusammenzuführen.“
Nacke fügte hinzu: „Das Puzzle fügt sich zusammen, und das wird für uns eine sehr wichtige Rolle spielen.“
Weitere Graswurzelbewegungen mit Studenten aufbauen
Nacke sagte, die Bewegung könne in der akademischen Welt aufgegriffen werden.
„Studierende sollten sich unbedingt mit dem Thema befassen, da gerade der Einstieg mit Celonis sehr einfach ist. Es wird dann zwar immer komplexer, aber mit der akademischen Unterstützung von Celonis ist der Weg zum Erfolg trotzdem angenehm. Wir stehen gerade erst am Anfang von etwas ganz Großem. Prozesse werden immer komplexer und wir sind an einem Punkt angekommen, an dem es ohne Technologie unmöglich ist, diese Prozesse vernünftig zu steuern.“
Katharina Laumann hat zu diesem Kundenbericht beigetragen.