In Zeiten der Corona-Pandemie stehen Kreditorenteams unter größerem Druck denn je, Betriebskapital freizusetzen. Gleichzeitig dürfen sie jedoch ihre Lieferantenbeziehungen nicht vernachlässigen. Wenn wichtige Lieferanten jetzt ausfallen, kann sich das katastrophal auf Umsätze, den Ruf des Unternehmens und letztlich auch die Kundenzufriedenheit auswirken.
Unsere jüngste Umfrage unter mehr als 2.000 Führungskräften hat daher wenig überraschend zahlreiche Spannungsfelder in der Kreditorenbuchhaltung aufgedeckt – aber auch Möglichkeiten, ihre „Execution Capacity“ (also Leistungsfähigkeit) zu steigern.
Hier sind die größten Trends, die die Kreditorenbuchhaltung im Jahr 2021 beeinflussen werden, und wie sich Unternehmen auf diese einstellen können.
Kreditorenteams haben im vergangenen Jahr eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen vieler Unternehmen gespielt, ihre Liquidität zu steigern und wirtschaftliche
Erschütterungen abzufedern. Und das wird sich so schnell nicht ändern. Wir gehen davon aus, dass die zunehmende Fokussierung auf das Working Capital weit über das Jahr 2021 hinaus anhalten wird.
Die Erfahrungen von Unternehmen wie Alcoa im Zuge der Weltwirtschaftskrise von 2008 zeigen, dass mit der richtigen Strategie enorme Kapitalmittel freigesetzt werden können (im Fall von Alcoa satte 1,4 Milliarden US-Dollar). Aber das sollte nicht zu Lasten der Lieferantenbeziehungen geschehen.
Die Optimierung des Working Capitals muss nicht bedeuten, dass Zahlungsfristen verlängert und wichtige Lieferanten vor den Kopf gestoßen werden. Stattdessen können neue Strategien, wie z. B. die Automatisierung von Teilschritten in der Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung, helfen, die Liquiditätskontrolle und das Betriebskapital zu verbessern, ohne dass dies negative Auswirkungen auf Ihre Lieferkette hat.
Kreditorenteams, die ihre Prozesse in den Fokus rücken und entsprechend optimieren, werden langfristig am meisten profitieren.
Wie viele andere Backoffice-Funktionen setzt auch die Kreditorenbuchhaltung zunehmend auf Automatisierung. Häufig wird Process Automation gar als „Allheilmittel“ für viele Herausforderungen im Kreditorenbereich verstanden. Doch obwohl sie unbestreitbare Vorteile mit sich bringt, haben viele Kreditorenteams festgestellt, dass Automatisierung ohne die passende Strategie unbeabsichtigte Auswirkungen auf ihre KPIs haben kann.
Nehmen Sie zum Beispiel die berührungslose Rechnungsstellung. Die Automatisierung der Rechnungsverarbeitung hat zum Ziel, dass Rechnungen ohne manuelle Eingriffe bearbeitet und bezahlt werden. Das spart Ihren Mitarbeitern viel Zeit – allerdings wird dabei in der Regel nicht der optimale Zahlungszeitpunkt berücksichtigt. Die Folge: Viele Rechnungen werden zu früh bezahlt. Und das wiederum schadet dem Working Capital.
Da 65 % der Kreditorenteams ihre Rechnungen noch immer nach Eingangs- oder Fälligkeitsdatum priorisieren (statt nach der potenziellen Auswirkung jeder Rechnung auf Ziel-KPIs), beschleunigt die Automatisierung dieses Prozesses lediglich diese Ineffizienz. Ihre KPIs aber verbessern sie so nicht.
Der Schlüssel zum Erfolg? Ein gut durchdachter, strategischer Ansatz zur Automatisierung, der sorgfältig abwägt, welche Prozesse und Bereiche am meisten von einer Automatisierung profitieren.
Unser Report hat eine ganze Reihe von Execution Gaps in der Kreditorenbuchhaltung. identifiziert. Laut den Befragten sind die größten Hindernisse für eine Top-Performance starre Systeme und Technologien (41 %), fehlerhafte oder ineffiziente Prozesse (39 %) und organisatorische Silos (37 %).
Unternehmen wissen also, dass sich die Arbeit der Kreditorenbuchhaltung ändern muss. Doch viele haben keine klare Vorstellung davon, was genau sich ändern muss, um KPIs zu verbessern.
Laut unserer Umfrage nutzen fast vier Fünftel der Kreditorenteams kein Process Mining, um die Ursachen für Prozessineffizienzen zu identifizieren und herauszufinden, wo neue Technologien wie Automatisierung optimal eingesetzt werden könnten. Doch ohne diese Erkenntnisse basieren Automatisierungs-Initiativen vieler Teams nur auf Bauchgefühl statt objektiver Daten.
In Zeiten enormer Unsicherheiten und dauerhaften Sparzwangs ist die Optimierung des Betriebskapitals keine leichte Aufgabe. Die gute Nachricht ist, dass jede Performancelücke, die wir in der Studie identifiziert haben, gleichzeitig auch eine enorme Chance darstellt, die Effizienz zu steigern, die Prozessqualität zu verbessern und die Execution Capacity in der Kreditorenbuchhaltung zu maximieren.
Für einen vollständigen Überblick – einschließlich einer detaillierten Analyse der KPI-Performance in Hunderten Unternehmen – lesen Sie den State of Business Execution Benchmark Report 2021.
Und wenn Sie sehen möchten, wie Sie mit Celonis Ihre eigene Execution Capacity maximieren können, schauen Sie sich unsere Accounts Payable Execution App an.