Im Winter 2016 bewarb ich mich als frischgebackener Master-Absolvent bei Celonis – damals noch ein junges Tech-Start-up mit 60 Mitarbeitern, das die Arbeitsweise von Unternehmen in einer digitalisierten Welt zu revolutionieren wollte.
Angestrebt hatte ich eigentlich eine Stelle als Datenwissenschaftler; beim Vorstellungsgespräch eröffnete mir jedoch einer der Firmengründer, dass das Unternehmen aktuell auch jemanden suchte, der ein Bildungsprogramm für eine engere Partnerschaft mit dem akademischen Sektor aufbauen würde. Ob ich vielleicht Interesse hätte? Für mich war dieser Job eine tolle Chance, aber mich trieben auch Zweifel um:
„Hat ein Jungunternehmen mit derart explosivem Wachstum überhaupt die Kapazität, noch nebenher ein solches Bildungsprogramm aufzuziehen?“
„Wie sollen wir den Aufbau des Programms angehen?“
„Wie können Universitäten von uns profitieren?“
Seit damals ist viel passiert: Ich hielt Gastvorlesungen und organisierte Workshops an Universitäten, nahm an Dutzenden akademischen Konferenzen teil und führte Hunderte Gespräche mit Professoren und Studierenden. All diese Erfahrungen und Eindrücke flossen in die Celonis Academic Alliance mit ein.
Celonis ist stark in der Hochschullandschaft verwurzelt – das Unternehmen wurde 2011 als studentisches Startup an der TU München gegründet. Auch Process Mining als Technologie hat ihren Ursprung in der Wissenschaft und ist das Resultat jahrelanger Forschung zu Workflows und Business Process Management.
Erst dachte ich, das wäre der ausschlaggebende Grund für die Academic Alliance – aber das ist längst nicht alles. Neue Technologien entwickeln sich oft in rasantem Tempo; Process Mining ist ein Paradebeispiel dafür. Noch vor wenigen Jahren war die Technologie in der Wirtschaft ein Fremdwort – wie man sie effektiv anwendete, wusste erst recht niemand.
Heute setzen hunderte Unternehmen weltweit und in jeder Branche auf Process Mining. Die Technologie ist so disruptiv, dass sie die Arbeitsweise von Unternehmen fundamental verändert hat. Die Folge ist ein gestiegener Bedarf an Arbeitskräften, die (Prozess-)Daten zur Optimierung von Arbeitsabläufen analysieren.
Obwohl Universitäten einen fantastischen Job machen, Studierende im Bereich Daten- und Prozesswissenschaften auszubilden und auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten, haben sie mit zwei Einschränkungen zu kämpfen:
Der Aufbau neuer Studienprogramme und Vorlesungen benötigt Zeit. Deshalb können neue, schnell wachsende Technologien nicht immer sofort darin abgebildet werden. So entsteht eine Kluft zwischen Industrie und Wissenschaft.
Eine umfassende akademische Ausbildung, insbesondere im Bereich Process Mining, erfordert neben Grundlagenwissen und der Kenntnis theoretischer Ansätze auch deren Anwendung in der Praxis. Hierfür fehlen den meisten Universitäten jedoch die Ressourcen.
Als Technologieführer im Bereich Process Mining betrachten wir es als unsere Verantwortung und unser Privileg, die universitäre Ausbildung mit Praxiswissen und Erfahrung aus erster Hand zu bereichern. Deshalb haben wir die Celonis Academic Alliance ins Leben gerufen. Unser Ziel: Wir möchten die nächste Generation an Arbeitskräften bei der Anwendung dieser neuen Technologien unterstützen und ihnen dabei helfen, werthaltige Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen.
Um unsere Vision umzusetzen, haben wir ein universitäres Programm ins Leben gerufen, das Zugang zu unserer Process-Mining-Software bot und Lehrmaterial umfasste. Es ging uns dabei nicht nur darum, unsere Software kostenlos bereitzustellen. Vielmehr strebten wir eine enge Partnerschaft zwischen dem akademischem Sektor und der Wirtschaft an – denn nur in ständigem Austausch lassen sich Exzellenz in Forschung und Lehre realisieren.
Anstatt nur graue Theorie zu wälzen, sollten heutige Studierende frühzeitig mit realen Anwendungsfällen aus der Praxis konfrontiert werden. In Zusammenarbeit mit Kunden und universitären Partnern haben wir ein modernes Ausbildungskonzept entwickelt, das Studierenden praktische Herangehensweisen und Kompetenzen zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen vermittelt. Noch wichtiger: Wir bauen eine starke Community auf, die Inspiration stiftet und Lösungen für daten- und prozessbezogene Probleme entwickelt.
Die Celonis Academic Alliance ist eine globale Community von mehr als 200 Lehr- und Forschungskräften mit dem Schwerpunkt Prozess- und Datenwissenschaften. Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir in den vergangenen zwei Jahren über 15.000 Studierende bei der Ausbildung begleitet.
Wir bieten Universitäten freien Zugang zu unserer Intelligent Business Cloud und neuesten Features. Dabei handelt es sich nicht um Demoversionen, sondern die vollumfänglichen und aktuellen Editionen von Celonis-Technologie. Unsere universitären Ausbildungspakete erleichtern Lehrkräften die Aufnahme von Process Mining in den Lehrplan. Als zusätzliche Hilfe bieten wir eine große Bandbreite an E-Learning-Services und branchenspezifische Case Studies für die Bereiche Finance, Supply Chain Management, Healthcare und vieles mehr an.
Ein persönlicher Ansprechpartner betreut die akademischen Partner, begleitet sie während der Ausbildung und erarbeitet individuelle Lernangebote in Abhängigkeit vom jeweiligen Anforderungsprofil.
Wir möchten Lehrkräfte, Forscher und Universitäten weltweit dazu einladen, unserer wachsenden Community beizutreten – gemeinsam können wir eine starke Allianz bilden und die Qualität von Forschung und Lehre in den Prozess- und Datenwissenschaften weiter anheben.
Das hier ist mein erster Blog-Post – hoffentlich hat er Ihnen einen guten Eindruck der Vision und Ziele der Celonis Academic Alliance vermittelt. Natürlich halte ich Sie auch zukünftig über Neuigkeiten zu unserem universitären Forschungs- und Ausbildungsprogramm auf dem Laufenden – auch in Form von Gastbeiträgen unserer Partner rund um den Globus. Ebnen wir gemeinsam den Weg für die nächste Generation der Process Miner!