In der Geschäftswelt blieb in den vergangenen zwölf Monaten kein Stein auf dem anderen. Zahlreiche Unternehmensfunktionen mussten branchenübergreifend ihre Prozesse auf neue Anforderungen in Zeiten der Corona-Pandemie einstellen. Und gerade in der Debitorenbuchhaltung war der Druck nie größer.
Schließlich gleicht das Tagesgeschäft im Finanzwesen nun einem ständigen Balanceakt: Debitorenteams müssen Risiken minimieren und sich mit viel Fingerspitzengefühl auf die Kunden mit der höchsten Zahlungswahrscheinlichkeit konzentrieren, um einen stetigen Cash Flow zu gewährleisten.
Viele Debitorenabteilungen haben dementsprechend in neue Technologien investiert, um ihre Prozesse zu transformieren, mehr Prozesstransparenz zu erhalten und ihre Produktivität und Effektivität zu steigern. Die Frage ist nur: Hat dies die erhofften Ergebnisse gebracht?
Die kurze Antwort: Nicht für alle. Noch nicht.
Ungenutzte Potentiale
Wir bei Celonis stellen immer wieder fest, dass unflexible und fragmentierte Systeme der Grund dafür sind, dass Debitorenteams ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen.
Tatsächlich liegt die Produktivität in sämtlichen Procure-to-Pay- und Order-to-Cash-Prozessen weit unter der erwarteten Execution Capacity, also Leistungsfähigkeit von Abteilungen. Weil die Systemlandschaften von Unternehmen hochkomplex sind, bleiben viele Potenziale ungenutzt – angesichts immenser Investitionen ein ernüchterndes Ergebnis.
Also haben wir die Tragweite dieses Execution Capacity Problems quantifiziert. Der State of Business Execution Benchmarks Report 2021 basiert auf einer Befragung von mehr als 2.000 Führungskräften in sechs Ländern und acht Branchen in vier Unternehmensfunktionen – einschließlich der Debitorenbuchhaltung. Der Report behandelt die zentralen Herausforderungen dieser Funktionen, bietet Benchmark-KPIs und zeigt das finanzielle Gefälle zwischen durchschnittlichen und top-performenden Unternehmen.
Hier sind drei wichtige Lektionen für Debitorenabteilungen.
Der Einsatz neuester Technologien ist in Zeiten wie diesen wettbewerbsentscheidend. Aber bevor Ihre Strategie nicht sicherstellt, dass Ihre Systeme und Daten zusammenspielen, ist es wenig sinnvoll, in das „nächste große Ding“ zu investieren.
Zwar haben Debitorenabteilungen nichts unversucht gelassen, um in Krisenzeiten Risiken besser zu managen, ihre bislang reaktiven Prozesse in proaktive umzuwandeln und die Kunden mit der höchsten Zahlungswahrscheinlichkeit zu identifizieren. Doch unsere Studie zeigt, dass ihnen dabei die folgenden Probleme in die Quere kommen.
Laut den über 500 befragten Debitorenmanagern stellen „unflexible Systeme und Technologien“ (42 %), eine „fragmentierte Systemlandschaft“ (40,4 %) und „fehlerhafte oder ineffiziente Prozesse“ (40 %) die drei größten Hindernisse zu maximaler Performance dar.
Um ihre Leistungsfähigkeit also zu maximieren und ihren Cashflow zu beschleunigen, müssen Debitorenteams diese drei Probleme angehen.
Naturgemäß gelingt das einigen Unternehmen besser als anderen. Der Report zeigt eine enorme Diskrepanz zwischen den „leistungsstärksten“ und „durchschnittlichen“ Debitorenabteilungen.
Zum Beispiel erreichen Top-Performer eine 27% höhere Effektivität des Forderungsmanagements gegenüber durchschnittlichen Unternehmen. Und die Debitorenlaufzeit (DSO) durchschnittlicher Debitorenabteilungen ist mehr als doppelt so lang wie die von Spitzenreitern.
Das mag beunruhigend klingen. Doch für Debitorenteams sind diese Ergebnisse eine enorme Chance. Unseren Berechnungen zufolge könnte ein durchschnittliches Unternehmen Hunderte Millionen Dollar an Working Capital freisetzen, indem es allein seine Debitorenlaufzeiten (DSO) verbessert.
Die von uns befragten Debitorenabteilungen priorisieren im Jahr 2021 diese drei KPIs: Effektivitätsindex des Forderungsmanagements, operative Kosten des Forderungsmanagements pro Kunde und die Debitorenlaufzeit. (Genaue Prozentzahlen finden Sie im Report.)
Natürlich sind Investitionen in diesen Bereichen lohnenswert. Wir haben jedoch festgestellt, dass sich viele Debitorenteams von den falschen Prioritäten leiten lassen. Zum Beispiel priorisieren 71,3 % der Forderungsmitarbeiter Rechnungen immer noch nach Verweildauer und Rechnungswert.
In Zeiten, in denen Cashflow überlebenswichtig ist und selbst die zuverlässigsten Kunden plötzlich eine niedrige Zahlungsmoral aufweisen, ist dies keine gute Strategie. Schließlich riskieren Sie, dass Ihre Mitarbeiter Rechnungen nachjagen, die am Ende abgeschrieben werden müssen. Debitorenabteilungen sollten daher dringend anfangen (falls sie es nicht schon tun), die Zahlungswahrscheinlichkeit von Kunden bei der Rechnungspriorisierung zu berücksichtigen.
Dazu müssen Sie in der Lage sein, das Kundenrisiko zu kategorisieren, und zwar nicht nur auf Grundlage historischer Daten, sondern auch anhand der aktuellen Situation.
Weitere Einblicke in die Leistungsfähigkeit der Debitorenbuchhaltung und drei weiteren Abteilungen – Kreditorenbuchhaltung, Einkauf und Auftragsmanagement – erhalten Sie in unserem vollständigen State of Business Execution Benchmarks Report 2021.
Wenig überraschend hat unsere Umfrage in jeder dieser Funktionen „Execution Gaps“, also Performancelücken, identifiziert. Die gute Nachricht: Die Überwindung dieser Lücken kann zu erheblichen Gewinnen führen.
Wenn Sie erfahren möchten, wie Celonis Ihnen helfen kann, die Execution Capacity Ihrer Debitorenabteilung zu maximieren, dann werfen Sie einen Blick auf die Collections Management Execution App.